Etsy vs. Shopify

Etsy vs. Shopify – Welche Plattform passt besser zu deinem DIY-Business?

Nicht jeder Online Händler zieht von einem Tag auf den anderen plötzlich einen Webshop auf. Gerade bei Kunst- und DIY-Projekten beginnt der Online Verkauf oft erst als Experiment und nebenbei. Und genau das ist und war jahrelang das Prinzip von Etsy. Der Online Marktplatz ist nicht nur die beliebteste Adresse für Mode, Schmuck, Malereien, Kunsthandwerk, DIY und Fotografien, sondern auch eine wahre Spielwiese für Kreative. Oft bedeutet Etsy für Künstler der Einstieg zum Verkauf ihres Handwerks.

Wenn das Kunsthandwerk mehr ist als nur ein Hobby – Lohnt sich ein Umzug von Etsy zu Shopify?

Doch gerade, wenn aus dem kleinen Business mehr wird und sich ein kommerzieller Erfolg einstellt, kommen viele Kunsthändler mit Etsy an ihre Grenzen. Und dann stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht die bessere Alternative ist, sich mithilfe von Shopify einen eigenen Onlineshop für DIY und Kunst(handwerk) aufzubauen. Wir haben uns das einmal genauer angeschaut.

Etsy vs. Shopify: Die Basics auf einen Blick

Etsy gibt es seit 2005 und legt seither das Augenmerk auf handgefertigte Waren, auch wenn Produkte aus maschineller Fertigung dort auch verkauft werden können. Besonders beliebt ist Etsy in den USA. Nach Amazon ist es dort sogar der zweitbeliebteste Marktplatz! Wie auf jedem anderen Online Marktplatz kannst du auch auf Etsy ein eigenes Händlerkonto einrichten. In Europa löste Etsy nach der großen Pleite auch DeWanda ab und ist sehr beliebt unter Kunstliebhabern.

Shopify ging 2006 an den Start und ist – anders als Etsy – kein Marktplatz, sondern ein Shopsystem. Das kanadische Unternehmen ermöglicht es Händlern, eigene Onlineshops inklusive Wunschdomain zu erstellen, ohne dass sie sich selbst mit Servern und Hosting herumschlagen müssen. Wer mit Shopify einen Webshop erstellt, kann aus unzähligen Templates und Designs wählen.

Unikate profitieren von Etsy, starke Brands von Shopify

Wenn du auf Etsy dein Kunsthandwerk vertreibst, befindet sich die Konkurrenz in direkter Nachbarschaft – es ist eben ein Marktplatz. Hinzu kommt, dass du keine eigene Domain hast. Trotzdem kannst du auf die bereits vorhandene Etsy-Community Einfluss nehmen.

Shopify bietet dir mehr Individualität. Deinen eigenen Onlineshop kannst du nach Belieben selbst gestalten und damit deine Brand stärken. Praktisch ist, dass du damit eine eigene Domain hast, die du in dein übliches Marketing einbinden kannst – E-Mail Newsletter, Kärtchen und Social Media Accounts. Potenzielle Online Kunden gelangen direkt zu dir, anstatt von der Konkurrenz, also anderen Händlern abgelenkt zu werden. Das Ganze ist aber ein zweischneidiges Schwert: Denn deine Brand und eine treue Kundschaft musst du dir erst einmal aufbauen!

Was ist teurer, Shopify oder Etsy?

Pauschal kann man das nicht sagen. Aber du kannst dich an einer Faustregel orientieren: Je mehr du in Stückzahl verkaufst, desto mehr lohnt sich Shopify und desto weniger Etsy.

Das liegt daran, dass Etsy sich an kleine Händler richtet und daher mit nur 8,50 € Monatsbeitrag wenig laufende Kosten verursacht. Allerdings erhebt Etsy pro Verkauf und pro Listing Gebühren, je nachdem 3 bis 6,5%. In der Anfangsphase und bei unregelmäßigen Verkäufen ist das vielleicht nicht viel, aber sobald dein Business floriert, kann diese Marge ganz schön wehtun.

Bei Shopify funktioniert es nach dem umgekehrten Prinzip. Je nachdem, welches Abomodell du als Händler gewählt hast, sind die monatlichen Beiträge stets höher als bei Etsy: Basic kostet 36 €, Shopify 105€, Advanced 384 € und Plus mindestens 2000 € pro Monat. Dafür fallen keine Transaktionsgebühren an.

Auf Shopify kannst du über die Kundendaten verfügen

Als Händler sind Kundendaten einfach Gold – ganz egal, welche Produkte du verkaufst. Auf Etsy kannst darüber jedoch kaum Statistiken einsehen. Shopify dagegen ermöglicht es dir, zu prüfen, welche Bezahl– und Versandoptionen deine Kunden bevorzugen, welche Produkte sie lange ansehen, etc.

Shopify bietet noch besseren Kundensupport und zahlreiche Schnittstellen

Nicht, dass der Support von Etsy zu beanstanden wäre, aber viele Anliegen kann man nur via E-Mail abwickeln. Shopify bietet da zusätzlichen 24/7 Support via Telefon und Live Chat. Einer der Nachteile von Etsy ist, dass es praktisch keine API, sprich Schnittstellen bietet. Das kann, wenn das Business wächst, zu einem Problem werden. Shopify dagegen bietet unzählige Integrationen, u.a. für Fulfillment Softwares und Tools zur Finanzbuchhaltung. Aber auch für Etsy gibt es mittlerweile eine Shopify Integration – das heißt, du musst dich nicht zwingend für das eine oder das andere entscheiden.

Unser Fazit: Bei höheren Verkaufszahlen zu Shopify wechseln. Oder mehrgleisig fahren

Sobald dein Kunstprojekt Fahrt aufnimmt, solltest du in Betracht ziehen, von Etsy zu Shopify zu wechseln. Denn für den Verkauf auf einer höheren Skala bietet Shopify einfach mehr Vorteile. Insbesondere, wenn du nicht mehr nur vom heimischen Wohnzimmer aus arbeitest und dich mit  Produzenten oder Fulfillment Anbietern zusammentust, bzw. ein kleines Lager besitzt. Aber wenn du den Verkauf lieber diversifizieren möchtest, spricht nichts dagegen, die neue Shopify-Etsy-Integration zu nutzen. Denn diese ist ausgesprochen nutzerfreundlich – damit kannst du deinen Etsy Store sogar zentral über Shopify steuern. Alle Verkäufe und Transaktionen beider Plattformen werden dabei synchronisiert.

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