Just in Time Logistik

Just-in-time(JIT) und Just-in-sequence(JIS): Definition

Just-in-time Logistik ist eine Liefer- und Produktionsart, bei der Zeit und Mengen exakt eingehalten werden – daher auch der Name. Diese strikte Einhaltung hat den Zweck, die Lagerkosten im Produktionsprozess so gering wie möglich zu halten. Es gibt noch eine strengere Variante dieses Prinzips, die Just-in-sequence Logistik. Dabei werden nicht nur Zeit und Mengen, sondern auch eine bestimmte Reihenfolge strikt eingehalten. Beide Lieferarten verfolgen das Ziel, den Verarbeitungsprozess in der Produktion effizienter zu gestalten. Ob nun das Just-in-time- oder das Just-in-sequence Prinzip zum Einsatz kommt, hängt von der Branche, dem Endprodukt, den Lieferwegen und Lieferanten ab.

Produktion nach dem Fließprinzip

Wie funktioniert die Just-in-time Produktion?

Bei der Just-in-time Produktion kommt das „Fließprinzip“ zum Einsatz, d.h. alle Materialien befinden sich in einem ständigen Fluss. Auch die Transportplanung wird minimalistisch aufgestellt, sodass die laufenden Kosten so gering wie möglich gehalten werden. Sämtliche Bauteile werden erst zur Produktion gebracht, wenn sie auch direkt benötigt werden.

Aber wie ist das möglich? Just-in-time Produktion funktioniert nur durch sorgfältige Planung. Vorab musst du die optimale Liefermenge und Länge des Warenzyklus berechnen. Außerdem ist Just-in-time Logistik nur mithilfe von Datensynchronisierung in Echtzeit möglich.

Just-in-time Logistik birgt aber auch einige Nachteile. Denn die Warenlieferung nach akutem Bedarf birgt klassische Risiken wie Lieferprobleme und Kommunikationspannen. Was machst du, wenn du auf wichtige Materialien wartest, aber der Transport durch ein Unfall auf der Autobahn oder durch schlechtes Wetter aufgehalten wird? Was unternimmst du, wenn ein Lieferant seinen Verpflichtungen dir gegenüber nicht nachkommt? Der Worst Case wäre ein Produktionsstillstand, der teure Konsequenzen mit sich zieht.

Um diese Risiken zu minimieren, solltest du als Produzent stets in engem Kontakt mit deinen zuverlässigen Lieferanten stehen und Daten über den Produktionsstand austauschen. Außerdem solltest du jeden Lieferanten sorgfältig auswählen – denn letztendlich hängt deine Produktion durchaus von ihrer Zuverlässigkeit ab.

Wie funktioniert Just-in-sequence Produktion?

Just-in-sequence Logistik ist wie oben erwähnt eine strengere Erweiterung der Just-in-time Logistik, bei der gar kein Lagerraum mehr benötigt wird. Denn die Bauteile treffen genau in der richtigen Reihenfolge zur Produktion ein und werden sofort verarbeitet. Just-in-sequence Logistik wird fast ausschließlich in der Fahrzeugproduktion, insbesondere der Automobilindustrie eingesetzt.

Woran das liegt? Fahrzeuge und insbesondere Autos werden oft in individuellen Variationen gefertigt, deswegen sind die Anlieferung und Montage daran angepasst. Es ist die Aufgabe des Herstellers, die Endmontage und die nötige Reihenfolge zu planen und an die Lieferanten weiterzugeben. Die Lieferanten müssen sich passgenau an die Vorgaben halten – deswegen ist Verlässlichkeit so wichtig. Denn tun sie das nicht, kann es zu Produktionsfehlern oder gar einem Stillstand kommen.

Vor- und Nachteile der Just-in-sequence Logistik

Der größte Vorteil der Just-in-sequence Logistik liegt darin, dass die Lagerkosten nicht nur gesenkt werden, sondern vollständig wegfallen. Doch das hat auch seinen Preis. Denn so kannst du unmöglich Teile mit langer Vorlaufzeit in die Herstellung miteinbeziehen, weil bei Lieferproblemen sonst ein Produktionsstillstand droht. Deswegen ist die Kommunikation zwischen Herstellern und Lieferanten umso wichtiger, sogar noch wichtiger als bei der Just-in-time Produktion. Zusätzlich wird die Abhängigkeit von Lieferanten noch größer.

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