Wettlauf um die beste Marktposition. Warum die Social Media Apps einander immer ähnlicher werden

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Social Media Apps, die wir tagtäglich nutzen, sich immer weniger voneinander unterscheiden? Vor fünf Jahren konntest du dir auf instagram Fotos ansehen, auf Twitch Liveübertragungen und auf Youtube Videos. Kurznachrichten gab es auf Twitter und Facebook war der Allrounder unter den Netzwerken. Tiktok ging gerade mit kurzen, unterhaltsamen Video Clips an den Start.

Was hat sich also geändert?

Die Sozialen Medien, wie wir sie kennen, fokussieren sich jeweils längst nicht mehr auf ihren ursprünglichen USP – d.h. auf instagram gibt es nicht mehr nur Fotos, etc. Stattdessen wirkt es manchmal so, als würden die einzelnen Plattformen sich untereinander die Funktionen abkupfern, um die perfekte Eier legende Wollmilchsau im Metaverse zu werden. Nur ein paar Beispiele:

• Tiktok baute seinen Erfolg stets auf Kurzvideos auf. Instagram kopierte das Format mit den Reels, die mittlerweile dort eine höhere Reichweite als Fotos haben. Das gleiche Prinzip gilt für die Youtube Shorts.
• Twitch bot insbesondere der Gaming Community die Livestreams. Doch instagram, facebook und youtube sind nachgezogen und bieten ebenfalls den Livestream als Format an.
• Telegram war immer bekannt für die praktische Channel Funktion, mit der man Inhalte an viele Nutzer gleichzeitig verbreiten konnte. Meta hat aber auch instagram, Whatsapp und Facebook mit vergleichbaren Broadcastingformaten ausgestattet.
• X, früher Twitter, hatte als USP stets seine Kurznachrichten. Meta macht aber nun auch X Konkurrenz, indem es seit Dezember 2023 den Kurznachrichtendienst Threads via instagram an den Start geschickt hat.

Was hat die zunehmende Ähnlichkeit der Social Media Plattformen mit dem Metaverse zu tun?

Um es kurz zu fassen: Sehr viel. Man muss bedenken, dass die beliebtesten Social Media Apps, die wir im Alltag gerne nutzen, unterschiedlichen Konzernen angehören: Instagram, whatsapp, facebook und neuerdings auch Threads gehören zu Meta. Youtube zu Google, Twitch zu Amazon, während X mehrheitlich von Elon Musk kontrolliert wird. TikTok spielt eine Sonderrolle, da mit Byte Dance kein amerikanisches, sondern chinesisches Unternehmen hinter der Kurzvideoplattform steckt.

Digitale Konzerne stellen sich auf das Metaverse ein

Seit jeher stehen diese Konzerne in Konkurrenz zueinander – ein paar wenige digitale Giganten beherrschen den Markt. Dass der Facebook-Konzern inzwischen Meta heißt, ist keinesfalls ein Zufall, sondern eine Ansage, der entscheidende digitale Konzern des Metaverse zu sein. Auch wenn das noch lange nicht heißt, dass Mark Zuckerberg allein das Metaverse erfunden hat – dieses Vorurteil hält sich nämlich sehr hartnäckig.

Ähnlichkeit der Social Media Plattformen: Was bedeutet das für den E-Commerce?

„Metaverse“ bedeutet eine Entwicklung des Internets ins Dreidimensionale – die Grenzen zwischen analoger und digitaler Erfahrungen werden verwischt bis aufgehoben. Es ist ein Zusammenwirken verschiedener Plattformen und VR- und AR-Tools. Deswegen steigt auch unter den Social Media Plattformen der Druck, sich nicht auf einen USP zu konzentrieren, sondern einen Allrounder zu bieten, eben die Social Media App im Alltag, die alles an Unterhaltung und Vernetzung bietet, was man so braucht. Genau durch diese Entwicklung verlieren instagram, facebook, TikTok, Youtube, X, etc. aber auch ein Stück ihres Wiedererkennungswerts.

Was bedeutet das alles für den Online Handel?

Ob man als Online Händler auf verschiedene Verkaufskanäle setzt, ist inzwischen eigentlich keine Frage mehr. Wer sich halten will, setzt auf Multichannel-, bzw. Omnichannel Vertrieb. Das bedeutet, dass in Zukunft mehr Social Commerce, also Shopping direkt über die Social Media Apps erfolgt, aber auch, dass Marketing auf vielen Kanälen gleichzeitig organisiert wird. Die Anforderungen werden damit anspruchsvoller.

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