Dropshipping 2023

Dropshipping ist im E-Commerce ein richtiges Trendthema und daher auch entsprechend kontrovers. Einerseits verspricht dieses Geschäftsmodell einen einfachen Einstieg ins E-Commerce, andererseits ist der Markt sehr umkämpft und die Gewinnmargen sind nicht sonderlich hoch. Außerdem sind 2022 Transportkosten gestiegen und es gilt seit 2021 ein strengeres Umsatzsteuergesetz. Vor diesem Hintergrund schauen wir einmal genauer auf das Prinzip Dropshipping und unter welchem Umständen sich das lohnt.

Was bedeutet Dropshipping?

Der klassische Online Händler stellt seine Produkte selbst her oder kauft sie beim Großhändler ein. Anschließend lagert er sie ein und versendet sie an Kunden – oder gibt diese Aufgabe an einen Fulfillment Anbieter ab. Ein Dropshipper dagegen nimmt nur eine Vermittlerrolle ein: Weder stellt er die Produkte her noch versendet er sie aus dem eigenen Lager. Stattdessen verkauft er Produkte zum Einzelhandelspreis an Kunden. Herstellung und Bestellabwicklung werden aber vom Partnerunternehmen, dem Dropshipping Anbieter, erledigt. Vor 2021 profitierten Dropshipper insbesondere davon, mit Anbietern im günstigeren Drittländern außerhalb der EU zusammenarbeiten. Dank neuer Gesetze und gestiegenen Transportkosten gilt das jedoch nicht mehr zwingend.

• Weder ein hohes Startkapital noch teure Fixkosten fallen an, somit eignet Dropshipping sich für E-Commcerce Einsteiger.
• Dropshipper können ihr Produktportfolio nach Trends ausrichten, ohne dabei auf Lagerbeständen sitzen zu bleiben.
• Da der Drittanbieter die Bestellabwicklung übernimmt, müssen Dropshipper sich keine Gedanken um Lagerung, Verpackung und Versand machen. Allerdings können Online Händler mit dem Outsourcen der Logistik ein ähnliches Level an Flexibilität erreichen.

– Als Vermittler kann der Dropshipper wenig Einfluss auf die Produktqualität und den Versand nehmen. Es kann also passieren, dass die Kunden schlussendlich mit dem Produkt unzufrieden sind und es unzuverlässig geliefert wird. Branding ist so auch kaum möglich.

– Kunden wenden sich mit ihren Anliegen an den Dropshipper – der kann aber die Probleme nicht direkt lösen, sondern muss das mit dem Drittanbieter klären. Diese Kommunikation über verschiedene Ecken kann problematisch werden. Das gilt auch fürs Retourenmanagement.

– Die Gewinnmargen sind nicht hoch, da die Ware auf Bedarf gekauft wird und der Markt sehr umkämpft ist.

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Ja – sogar massiv. Strikte Lockdowns und gestiegene Transportkosten haben Dropshipping aus asiatischen Ländern, insbesondere China, unrentabel gemacht. Das bedeutet aber nicht, dass Dropshipping sich prinzipiell nicht mehr lohnt. Aktuell findet lediglich ein Umdenken zu mehr Local Sourcing statt, d.h. immer mehr Dropshipper arbeiten mit Drittanbietern aus Europa oder direkt in Deutschland zusammen.

Zwar sind die Herstellungskosten dann höher, doch die gesunkenen Kosten für den Transport gleichen das oft aus. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass für Waren aus anderen EU-Ländern auch nach der Gesetzesänderung von 2021 keine Einfuhrumsatzsteuer.

Fazit: So rentiert sich Dropshipping auch 2023

Dropshipping ergibt als Geschäftsmodell durchaus Sinn, wenn ein paar Voraussetzungen erfüllt sind:

• Der Dropshipper hat Verkaufstrends im Blick und passt das Produktportfolio entsprechend an.
• Da die Gewinnmargen niedrig sind, müssen hohe Stückzahlen verkauft werden.
• Das Branding der Produkte spielt eine untergeordnete Rolle.

Darüber hinaus gibt es 2 Szenarien, die funktionieren können: 1. Der Dropshipper arbeitet mit einem Drittanbieter im EU-Ausland zusammen, der besonders günstig und zuverlässig produziert 2. Der Dropshipper arbeitet mit einem Drittanbieter innerhalb der EU zusammen, der eine schnelle und kostengünstige Lieferung anbietet.

Ob sich auf Dauer das erste oder das zweite Szenario mehr lohnt, hängt von den Konditionen des Drittanbieters, aber auch von den kommenden politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab.

Ob Dropshipping für dich als Geschäftsmodell infrage kommt, hängt natürlich davon ab, welche Produkte du verkaufst. Prinzipiell kannst du aber auch eine hohe Flexibilität erreichen und deine finanziellen Risiken senken, indem du als klassischer Online Händler mit einem Fulfillment Anbieter zusammenarbeitest. Um die Abwicklung deiner Bestellungen musst du dich dann ebenso wenig wie Dropshipper kümmern. Zusätzlich kannst du aber Versand und Branding nach deinem Belieben gestalten.

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